Warum viele mit Hashimoto auch insulinresistent sind
Hashimoto und Insulinresistenz: Was steckt wirklich dahinter?
Hast du Hashimoto und kämpfst gleichzeitig mit Heißhunger, Müdigkeit oder Gewichtszunahme – selbst wenn du wenig isst? Dann bist du nicht allein. Viele Menschen mit Hashimoto haben auch Probleme mit dem Blutzucker und sind insulinresistent. Aber warum passiert das so häufig zusammen? Und was kannst du dagegen tun?
In diesem Artikel nehmen wir das Zusammenspiel von Hashimoto und Insulinresistenz unter die Lupe – ganz ohne Fachchinesisch. Du bekommst einfache Erklärungen, praktische Tipps und vor allem ein besseres Verständnis dafür, was in deinem Körper eigentlich los ist.
Was ist Hashimoto überhaupt?
Hashimoto-Thyreoiditis, oft einfach „Hashimoto“ genannt, ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei greift dein eigenes Immunsystem deine Schilddrüse an. Diese kleine Drüse sitzt vorne am Hals und spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Wenn sie nicht richtig arbeitet – wie bei Hashimoto – kann das deinen ganzen Körper durcheinanderbringen.
Die meisten Betroffenen entwickeln im Laufe der Zeit eine sogenannte Schilddrüsenunterfunktion. Und das wiederum kann sich auf alles auswirken – von deiner Energie über dein Gewicht bis hin zu deinem Gefühlsleben.
Typische Symptome bei Hashimoto:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung
- Verlangsamte Verdauung
- Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut
- Depressive Verstimmungen
Aber warum entwickelt man zusätzlich zu Hashimoto oft auch eine Insulinresistenz? Lass uns das herausfinden.
Was bedeutet Insulinresistenz eigentlich?
Insulin ist ein Hormon, das wie ein Schlüssel funktioniert. Jedes Mal, wenn du Kohlenhydrate isst – also Brot, Nudeln, Süßes oder auch Obst – steigt dein Blutzucker. Und Insulin hilft dann dabei, den Zucker aus dem Blut in deine Zellen zu schleusen, wo er als Energie verwendet wird.
Bei einer Insulinresistenz sprechen deine Zellen aber nicht mehr richtig auf diesen „Zuckerschlüssel“ an. Das bedeutet:
Dein Blutzucker bleibt zu lange hoch – und dein Körper produziert immer mehr Insulin.
Auf Dauer kann das viele Probleme verursachen, zum Beispiel:
- Heißhungerattacken
- Bauchfett
- Stimmungsschwankungen
- Schlafprobleme
- Erschöpfung nach Mahlzeiten
- Hormonstörungen – besonders bei Frauen (z. B. PCOSPCOS PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom) ist eine hormonelle Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Es wird durch eine unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation, hohe Spiegel von männlichen Hormonen (Androgenen) und polyzystische Eierstöcke gekennzeichnet. PCOS kann zu Fruchtbarkeitsproblemen und anderen gesundheitlichen Komplikationen führen.)
Die Verbindung zwischen Hashimoto und Insulinresistenz
Jetzt fragst du dich vielleicht:
Was haben die Schilddrüse und der Blutzucker miteinander zu tun?
Ziemlich viel, wie sich herausstellt. Denn beide Systeme hängen eng zusammen.
Hier sind die Hauptgründe, warum viele Hashimoto-Betroffene mit Insulinresistenz zu kämpfen haben:
1. Schilddrüsenhormone beeinflussen den Zuckerstoffwechsel
Wenn deine Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, wird auch dein Stoffwechsel langsamer. Die Zellen verbrennen weniger Energie, und der Körper kann Zucker schlechter verwerten.
Ergebnis: Der Blutzucker bleibt länger hoch – und Insulin muss härter arbeiten.
2. Chronische Entzündungen
Hashimoto ist eine entzündliche Erkrankung. Chronische Entzündungen – selbst auf niedrigem Level – können dazu führen, dass deine Zellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren.
So wie bei einer alten Tür, bei der das Schloss irgendwann nicht mehr auf den Schlüssel reagiert – nur dass hier das „Schloss“ deine Zellen sind und der „Schlüssel“ Insulin.
3. Hormonschwankungen
Besonders bei Frauen sind Hormone ein sensibles Gleichgewicht. Hashimoto kann dieses Gleichgewicht stören – und auch Insulin ist ein Hormon!
Gerät ein Hormon aus dem Takt, zieht es oft andere mit sich.
4. Stress und Cortisol
Hashimoto belastet den Körper – das erzeugt Stress. Und Stress lässt unser Stresshormon Cortisol ansteigen.
Cortisol bremst allerdings Insulin aus!
Das bedeutet: Je mehr Stress (z. B. durch Krankheitsaktivität), desto schlechter kann dein Körper auf Insulin reagieren. Ein Teufelskreis beginnt.
5. Bewegungsmangel und Gewichtszunahme
Viele Menschen mit Hashimoto sind dauernd müde und haben wenig Kraft – verständlich also, dass Bewegung oft zu kurz kommt. Doch ohne Bewegung speichern die Muskeln weniger Zucker – was wiederum die Insulinresistenz verstärken kann.
Wenn dann auch das Gewicht langsam steigt, wird es noch schwieriger, aus dem Teufelskreis auszubrechen.
Wie merke ich, ob ich insulinresistent bin?
Insulinresistenz ist tückisch – denn in den ersten Jahren merkt man meist wenig, wenn überhaupt.
Doch hier sind einige Warnzeichen, auf die du achten solltest:
- Nach dem Essen wirst du richtig müde oder „kippst ins Suppenkoma“
- Du hast oft Heißhunger, besonders auf Süßes oder Brot
- Du wachst nachts zwischen 2 und 4 Uhr auf – ohne ersichtlichen Grund
- Du nimmst zu – vor allem am Bauch – obwohl du dich nicht überisst
- Dein Bauch ist ständig aufgebläht
- Hautprobleme wie Akne, besonders am Kinn- oder Kieferbereich
Wenn du einige dieser Punkte wiedererkennst, lohnt sich ein Gespräch mit deinem Arzt. Du kannst zum Beispiel deinen Nüchterninsulin-Wert oder HOMA-Index testen lassen.
Was kannst du tun, wenn du Hashimoto UND insulinresistent bist?
Die gute Nachricht zuerst: Du kannst selbst eine Menge tun, um beide Probleme in den Griff zu bekommen.
Alles beginnt mit dem, was du täglich tust – und isst.
1. Ernährung anpassen
Ernährung ist das A und O. Und keine Sorge: Du musst dafür keine Diät machen.
Wichtiger ist, dem Körper zu geben, was er wirklich braucht, und dabei Blutzuckerspitzen zu vermeiden.
Hier ein paar einfache Tipps:
- Meide stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker.
- Iss genug Eiweiß zu jeder Mahlzeit – z. B. Eier, Fisch, Hülsenfrüchte.
- Iss langsam verdauliche Kohlenhydrate – wie Haferflocken, Quinoa, Süßkartoffeln.
- Setze auf gesunde Fette – wie Avocados, Nüsse, Olivenöl.
- Iss regelmäßig – aber vermeide ständiges Snacken.
Mein persönlicher Tipp? Ich achte morgens auf ein ausgewogenes Frühstück mit Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten. Seitdem sind meine Heißhungerattacken wie weggeblasen – und ich fühle mich viel stabiler über den Tag.
2. Bewegung – auch ohne Fitnessstudio
Du musst kein Marathonläufer werden, versprochen. Schon tägliche Spaziergänge oder 10–15 Minuten gezielte Muskelübungen machen einen Unterschied.
Muskeln helfen dabei, überschüssigen Zucker aus dem Blut aufzunehmen. So wird die Insulinwirkung verbessert – und du fühlst dich fitter.
3. Stress runter – Cortisol runter
Leichter gesagt als getan, ich weiß. Aber kleine Dinge helfen:
- Atemübungen oder Meditation (nur 5 Minuten täglich!)
- Ein warmes Abendbad oder eine Tasse Kräutertee
- Regelmäßige Schlafenszeiten
- Digital Detox: Abends Handy aus
Finde die Strategie, die für dich funktioniert.
4. Mikronährstoffe auffüllen
Bei Hashimoto fehlen oft wichtige Nährstoffe, die auch für deinen Zuckerstoffwechsel nützlich sind:
- Selen: Unterstützt die Schilddrüse
- Magnesium: Verbessert die Insulinwirkung
- Vitamin D: Wirkt anti-entzündlich – oft zu niedrig bei Hashimoto
- Zink: Stärkt das Immunsystem
Sprich mit einem Arzt oder Heilpraktiker, bevor du Supplemente einnimmst.
Insulinresistenz umkehren? Ja, das geht!
Die beste Nachricht zum Schluss:
Insulinresistenz ist KEIN Schicksal – du kannst sie rückgängig machen.
Mit einer Ernährung, die deinen Blutzucker stabil hält, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement kannst du nach und nach wieder empfindlich auf Insulin reagieren.
Viele Menschen berichten, dass sich dadurch auch ihre Hashimoto-Symptome verbessern.
Denn wenn dein Blutzucker nicht mehr Achterbahn fährt, kommt auch dein ganzer Hormonhaushalt Schritt für Schritt in Balance.
Fazit: Auf den Körper hören – und handeln
Hashimoto und Insulinresistenz treten oft gemeinsam auf, weil sie tief miteinander verwoben sind. Während Hashimoto die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht bringt, sorgt Insulinresistenz für zusätzliche Probleme mit Energie, Gewicht und Hormonbalance.
Doch du bist nicht machtlos.
Mit der richtigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem bewussten Umgang mit deinem Körper kannst du viel verändern – für mehr Energie, weniger Entzündungen und mehr Lebensqualität.
Also: Nimm die Zeichen deines Körpers ernst, lass dich gut begleiten – und beginne in kleinen Schritten. Denn jeder Schritt zählt.
Und wer weiß? Vielleicht fühlst du dich bald wieder mehr wie du selbst.
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Bleib dran – dein Körper dankt es dir..